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Adrian von Maria y Los Chicos erzählt uns in diesem Interview, wieso lateinamerikanische Musik und Lebensgefühl einfach zusammen gehören!
„Maria y Los Chicos“ spielt lateinamerikanische Live-Musik. Kannst du uns etwas über das musikalische Konzept erzählen?
Ja, sehr gerne! Lateinamerikanische Musik ist eng mit den lateinamerikanischen Menschen verbunden, mit ihrer Denkweise, ihrer Lebensphilosophie. Kurz gefasst: das Leben ist eine große Fiesta, auch wenn es manchmal nicht so schön ausschaut! Wir haben das auf den Kanaren erlebt, wo ich mit meiner Partnerin, Maria Szilágyi (Gesang) fast eineinhalb Jahren gewohnt habe. Die Kanarier sind zwar keine „Lateinamerikaner“, der starke Einfluss ist aber selbstverständlich (in beiden Richtungen) und sie haben auch eine sehr wichtige Rolle in der Besiedlung und späteren Unabhängigkeit von vielen südamerikanischen Ländern gespielt. Wir wollen diese Denkweise durch die Musik den Menschen vermitteln, die noch keine Gelegenheit hatten diese Kultur näher kennen zu lernen. Das muss aber erstmal auf „Europäisch“ übersetzt werden.
Das Konzept ist also lateinamerikanisches Gefühl mit europäischem Sound zu mischen, um eine, für europäische Ohren, verständlichere Musik zu präsentieren. Wir hoffen dadurch mehr Optimismus und Fröhlichkeit in den Menschen aufwecken zu können.
Das klingt sehr interessant! Wie kommt man darauf, in Ungarn eine Latin Band zu gründen? Beruht dies auf Euren nationalen oder musikalischen Wurzeln? Erzähl uns doch bitte etwas über die Zusammensetzung der Band. Wie habt Ihr Euch zusammengefunden?
Wir kommen aus Ungarn (wir wohnen eigentlich in Ungarn) und ich muss sagen, bei uns war früher viel mehr Freude, die Menschen waren nicht so traurig wie heute. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Situation in anderen Länder ähnlich ist, halt in verschiedenen Ausmaßen. Grundsätzlich sind ja alle Menschen fröhlich und optimistisch, aber die Art und Weise, wie man die Lebenssituationen betrachtet, hat einen starken Einfluss auf die Lebensqualität. Nachdem wir von den Kanaren zurückgekehrt sind, war der Kontrast noch offensichtlicher und wir haben gesagt: „Gut, wir werden eine Latin-Band gründen und versuchen den Menschen beizubringen, wieder Freude zu haben“. Ich habe also angefangen Leute zu suchen die musikalisch, aber auch menschlich passen würden. Ich hatte Miklós Jancsó (Bass) 2013 während einen Studio-Job kennengelernt und habe gleich gefühlt, dass wir auf derselben Wellenlänge sind. Während einer Session-Arbeit in 2014, habe ich dann Zoltán Varga (Percussion) und Balázs Árva (Schlagzeug) kennengelernt. Der Gitarrist Gábor Mikó wurde mir von Miklós vorgestellt. Im Sommer 2014 haben wir angefangen zu proben und das Programm zusammen zu stellen. Im 2015 kamen die ersten Auftritten.
Tolle Sache! Wo siehst du die Zielgruppe für dieses Konzept? Welche Auftritte spielt Ihr?
Unsere Musik schafft es, die Menschen innerhalb von wenigen Augenblicken zum Tanzen und Lächeln zu bringen. Es macht einfach Spass. Nach einem solchen Konzert ist man voll mit Energie und Lebenskraft. Wir spielen hauptsächlich auf Festivals und geben Konzerte, haben aber auch Anfragen, auf Hochzeiten zu spielen. Wir planen unsere Produktion auch auf Kreuzfahrtschiffe zu bringen, da wären vor allem die spanischen/kanarischen Reisen interessant. Auch eine CD mit eigenen Songs ist geplant.
Das hört sich sehr vielversprechend an! Du hast neben Maria y Los Chicos mehrere Formationen/Produktionen. Vom Duo, Trio bis zur Partyband. Inwieweit unterscheiden sich die Gruppen?
Also die Musiker sind dieselben und die Begeisterung an der Musik ist dieselbe. Der Unterschied ist nur die Zielgruppe. Drei von uns sind Berufsmusiker und wir alle wissen wie das ist mit Musik und Geld verdienen :). Außer du bist bekannt, musst du auf mehreren Beinen stehen. Wir versuchen aber nur die Sachen zu machen, wo wir wirklich Spaß haben. Deshalb habe ich unser Team „Soul Mode Productions“ genannt, weil wir alles mit Herz und Seele machen. Außer „Maria y Los Chicos“ haben wir noch unser Duo mit Maria („Soul Mode“), wo ich Klavier spiele und sie singt. Wir spielen hier eher Jazz und Pop, in Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen, bei Vernissagen und andere Events die „klein aber fein“ sind. Bei unserem „Trio Mariquita“ kommt der Zoltán dazu mit seine Percussions (er ist übrigens der dritte Berufsmusiker im Team). Hier geht es Richtung Latin und Pop, Zielgruppe sind kleinere Events, Hotels, Kreuzfahrtschiffe wo Party und Stimmung angesagt ist, eine volle Band aber zu gross oder zu teuer wäre. Die „Gemini Party Band“ ist unser zweites „Full House + 1“ neben „Maria y Los Chicos“. Hier geht es um Party: Hochzeiten, Bälle, Galas, Firmenfeier, größere Events. Wir versuchen also für ein breites Kundenspektrum attraktiv zu sein, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
Da gehört viel Flexibilität dazu! Mit welcher Formation trittst du denn am häufigsten auf?
Vor ein paar Jahren war es noch unser Duo, letztes Jahr haben wir dann mehr Trio Auftritte gehabt, das wird sich aber heuer ändern, wir wollen nämlich die eigene CD für „Maria y Los Chicos“ ausgeben. Außerdem schaut es für die „Gemini Party Band“ auch gut aus, da wir ein Vertragsangebot für „Mein Schiff“ von TUI bekommen haben.
Gratulation dazu! Die Auftrittsdauer ist bei Maria y Los Chicos mit ca 90 min angegeben. Mischt du bei Bedarf auch mehrere Konzepte oder wird das strikt getrennt?
Ursprünglich wollte ich das trennen. Wir haben aber entschlossen „Maria y Los Chicos“ auch als Showeinlage neben der „Gemini Party Band“ anzubieten. Dadurch bekommt der Kunde bei Bedarf eine Tanzmusik-Band und eine Showeinlage im „Paket“. Das ist dann natürlich viel preiswerter als alles getrennt zu buchen.
Abschließend fragen wir gerne, auf welchen Auftritt oder auf welches Feedback Ihr in Eurer musikalischen Karriere besonders stolz seid, was war Euer persönliches Highlight??
Es gibt eigentlich mehrere Feedbacks worauf ich/wir stolz sind und die uns Freude bereitet haben. Zum Beispiel unser erster Auftritt in Sopron, unsere Heimatstadt. Wir wurden gleich von dem lokalen Fernsehsender Sopron TV angesprochen und haben ein Interview geführt. Zudem wurden wir von Wolfgang Schrader vom Braunschweiger Radio kontaktiert, der mit uns eine Sendung machen möchte. Jetzt müssen wir nur noch Zeit dafür finden :) Ein große Anerkennung für mich ist es auch, wenn meine Bandkollegen die Demo-Songs, die ich für „Maria y Los Chicos“ geschrieben habe, loben! :)Und natürlich, dass wir bei Euch zum Interview geladen wurden! Das war eine sehr angenehme Überraschung und ich möchte Euch ganz herzlich für die Gelegenheit danken!
Wir sagen ebenfalls "Danke" und wünschen Euch weiterhin viel Erfolg!