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Interview: Dirty Saints

Geschrieben von Maximilian Blaschke | 13.05.2022 10:24:56

Lesedauer: 6 Minuten

"Dirty Saints": von der Kirche bis nach Kanada

Die Party-Rockband Dirty Saints verrät uns in diesem Interview, was sie auf den Dachboden einer Kirche zu suchen haben und mit welchem Equipment sie arbeiten.

Hallo Felix, könntest du uns etwas über die Entstehung der Band erzählen? Wie kam es zu dem Namen? Wie lang gibt’s euch? Wie habt ihr euch kennengelernt?
 
Hallo! Wir die Band Dirty Saints, spielen schon seit 2004 zusammen. Damals noch in leicht anderer Besetzung und unter anderem Namen. Nachdem wir im Januar 2006 die Besetzung geändert haben, haben wir dann auch unseren Namen in Dirty Saints geändert. Warum Dirty Saints?
Der zweite Teil des Namens ist auf unseren Proberaum zurückzuführen. Dieser befindet sich auf dem Dachboden einer Kirche. Das heißt jedoch nicht, dass man die Band mit einem Kirchenchor gleichsetzen sollte, da unsere Musik mit einem christlichen Posaunenchor etwa so viel gemeinsam hat, wie Mozart mit Techno.
Auch der erste Teil des Namens lässt sich einfach erklären: Zum einen durch die Rock- und Partymusik, zum anderen durch unsere unverwechselbare Art diese zu leben, fiel die Wahl auf den Vorsatz "Dirty". Damit ist der Name komplettiert.
 
 
Wow! So ein Proberaum ist alles andere als gewöhnlich! Mit 5 Jungs, ein Mädel am Bass und von der Instrumentierung neben der klassischen Rhythmusgruppe auch Trompete und Saxophon im Gepäck und auf den Videos manchmal zusätzlich eine Sängerin auf der Bühne. Da habt ihr allerhand musikalische Möglichkeiten. Wie würdest du euer musikalisches Konzept beschreiben?
 
Wir haben in den vielen Jahren, in denen wir bereits zusammen spielen mit diversen Instrumenten experimentiert. Für uns steht das Publikum stets im Vordergrund und hier ist stets Abwechslung und Anpassungsfähigkeit gefragt, daher setzen wir diese Maßnahmen auch je nach Publikum gezielt ein. In unserem Proberaum liegen übrigens neben Banjo, das wir auch bereits einsetzen, auch weitere Instrumente, die auf ihre Premiere auf der Bühne warten.
 
 
Ihr spielt vom Cannstatter Wasen über Faschingsbälle und Galas/Firmenevents auch Hochzeiten. Variiert ihr da auch die Besetzungen?
 
Jain. Die Grundbesetzung variieren wir in der Regel nicht. Wir haben jedoch seit unserem Auftritt auf dem Cannstatter Wasen die Sängerin Beccy an unserer Seite, die uns bei einigen Auftritten zusätzlich unterstützt.
 
 
Ihr selbst kommt aus Esslingen. In welchem regionalen Umkreis spielt ihr? Habe ich da nicht was von Kanada auf eurer Website gelesen?
 
Ja das ist richtig. Wir haben auch bereits einen Auftritt in Halifax, Kanada, gespielt. Das war auch mit Abstand die verrückteste Buchung, die wir bisher hatten.
Aber kommen wir zurück auf die Frage: Wir haben uns keine genaue Grenze gesetzt in welchem Umkreis wir ausschließlich spielen. Jedoch sind Auftritte mit einer Entfernung größer 300 km eher die Ausnahme. Grundsätzlich sind wir aber für jeden Spaß zu haben und reisen auch gerne mit dem Flugzeug an.
 
 
Tolle Sache! Bei den großen Events arbeitet ihr mit FoH und großem Technikteam. Kannst du uns etwas zu eurem Equipment bei den größeren Events erzählen?
 
Bei großen Events ist es stets wichtig, dass man sich auf sein Technikteam verlassen kann. Meist sind die Gegebenheiten von Veranstaltung zu Veranstaltung unterschiedlich, sodass wir hier die Technik stets an die örtlichen Gegebenheiten anpassen und unterschiedliches Line Arrays einsetzen. Wir verzichten bei Gitarre und Bass vollständig auf Amps auf der Bühne und spielen alle mit Inears. Somit haben wir stets den perfekten Sound im Ohr egal, wo wir auf der Bühne stehen. Durch die Inears sind wir beim Monitormix auf einen extrem guten Mix angewiesen. Dank der neuen Digitalpulte können wir jedoch in der Regel den Monitormix selbst von der Bühne aus mittels Ipads steuern, sodass sich der FoH-Techniker während des Konzertes vollständig auf den FoH Sound konzentrieren kann.
 
 
Wie passt ihr euch den geringeren Platzmöglichkeiten für Bühnentechnik bei kleinen Events wie Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern an? Geht ihr dann stilistisch oder soundtechnisch einen anderen Weg?
 
Für Kleinveranstaltungen setzen wir vollständig auf eigenes Equipment und steuern dies auch ohne zusätzliches Personal aus. Inzwischen haben wir neben einer mittelgroßen PA von RCF auch Moving Heads und Led-Light-Show in unserem Portfolio. Soundtechnisch gehen wir bei Kleinveranstaltungen keine Sonderwege: Mittels Ipad kann jede Ecke im Raum überprüft und der Mix angepasst werden. Dank Funkmikrofonen kann dies auch während des Konzertes nochmals nachgeprüft und ggf. angepasst werden.
 
 
Auf welchen Auftritt oder welches Feedback seid ihr besonders stolz?
 
Wie ihr bereits erraten habt, war natürlich unser Auftritt auf dem Cannstatter Wasen und direkt danach das Konzert in Kanada für uns im Jahr 2015 ein besonderes Highlight. Aber wir freuen uns auch jedes Mal, wenn das Brautpaar oder der Veranstalter am Ende des Abends zu uns kommt und sich für die super Party und den gelungenen Abend bedankt. Zum Glück passiert uns das sehr häufig und das ist auch der Grund, warum wir schon so lange zusammen Musik machen.
 
Prima! Dann wünschen wir weiterhin viel Erfolg und coole Gigs!