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Geld verdienen mit Musik-Streaming-Diensten: Ein Einblick in die Abrechnungsstrategien

Geschrieben von Sophia Rabenbauer | 06.07.2023 14:39:09

So werden Künstler in der Welt des Musik-Streamings bezahlt

Lesedauer: 3 Minuten

Mit dem Aufstieg von Musik-Streaming-Diensten hat sich die Art und Weise, wie wir Musik konsumieren, grundlegend verändert. Plattformen wie Spotify, Apple Music, Deezer und viele andere ermöglichen uns den Zugriff auf Millionen von Songs, die jederzeit gestreamt werden können. Doch wie genau erfolgt die Abrechnung dieser Dienste? In diesem ausführlichen Blogartikel werfen wir einen präzisen Blick hinter die Kulissen und erklären die komplexen Mechanismen, die bei der Abrechnung von Musik-Streaming-Diensten zum Einsatz kommen.

 

Grundlagen des Musik-Streamings

Um die Abrechnung zu verstehen, ist es wichtig, die Grundlagen des Musik-Streamings zu kennen. Musik-Streaming-Dienste hosten umfangreiche Musikbibliotheken, die über das Internet zugänglich sind. Die Musik wird in der Regel in komprimierter Form als Audio-Dateien bereitgestellt, um die Übertragungseffizienz zu maximieren. Die Dienste verwenden spezielle Streaming-Protokolle, wie zum Beispiel das HTTP Live Streaming (HLS) oder das Dynamic Adaptive Streaming over HTTP (DASH), um die Musik in Echtzeit zu übertragen und eine nahtlose Wiedergabe zu gewährleisten. Die Streaming-Technologie ermöglicht es den Nutzern, Musik auf verschiedenen Geräten, wie Smartphones, Tablets oder Smart-TVs, in hoher Qualität und ohne größere Verzögerungen zu genießen.

 

Nutzerabonnements

Die meisten Musik-Streaming-Dienste bieten verschiedene Abonnementpläne an, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. Es gibt kostenlose Abonnements, bei denen die Nutzer Werbung in Kauf nehmen müssen, und kostenpflichtige Abonnements, die ein werbefreies Musikerlebnis sowie zusätzliche Funktionen wie Offline-Wiedergabe oder eine verbesserte Audioqualität bieten. Die monatlichen Abonnementgebühren stellen eine wichtige Einnahmequelle für die Dienste dar. Die Preise variieren je nach Anbieter und Land, und die Einnahmen aus den Abonnements werden zur Deckung der Betriebskosten, zur Lizenzierung von Musik und zur Vergütung der Künstler verwendet.

Abrechnung basierend auf Abonnentenzahlen

Eine entscheidende Rolle bei der Abrechnung von Musik-Streaming-Diensten spielen die Abonnentenzahlen. Je mehr zahlende Abonnenten ein Dienst hat, desto höher sind seine Einnahmen. Die meisten Streaming-Dienste arbeiten mit gestaffelten Preismodellen, bei denen der monatliche Abonnementpreis je nach Leistungsumfang variiert. Zusätzlich zu den Abonnementgebühren können Dienste auch durch Werbeeinnahmen oder Partnerschaften mit anderen Unternehmen Geld generieren. Die Abonnentenzahlen sind ein wesentlicher Faktor für die Verhandlungen mit Künstlern und Labels, da sie die potenzielle Hörerschaft und Reichweite eines Dienstes darstellen.

 

Lizenzierung und Verträge

Damit Musik-Streaming-Dienste die Musik von Künstlern und Labels streamen dürfen, müssen sie Lizenzverträge abschließen. Diese Verträge werden in der Regel mit Plattenlabels, Verwertungsgesellschaften und Rechteinhabern geschlossen. Die Vereinbarungen legen fest, wie viel Geld pro gestreamtem Song an die Rechteinhaber gezahlt wird. Die Abrechnung erfolgt auf Basis von verschiedenen Faktoren, wie der Anzahl der Streamings, der Abonnentenzahlen und den individuellen Vertragsbedingungen. Die genaue Berechnung kann komplex sein und variiert je nach Dienst und Rechteinhaber. Manche Dienste zahlen einen bestimmten Betrag pro Stream, während andere eine prozentuale Beteiligung an den Einnahmen vornehmen.

 

Pro-rata-Abrechnung

Ein gängiges Abrechnungsmodell bei Musik-Streaming-Diensten ist die pro-rata-Abrechnung. Dabei werden die Einnahmen aus den monatlichen Abonnementgebühren proportional zur tatsächlichen Nutzung der Nutzer auf die Künstler und Labels aufgeteilt.

Ein Drittel der Einnahmen davon behalten Streaming-Anbieter, zum Beispiel Spotify, für sich. Ein weiterer Teil aus der Einnahmen wird an Verwertungsgesellschaften wie die deutsche GEMA übergeben. Sie übernehmen das Einsammeln der Vergütung. Die Labels erhalten dann das restliche Geld. Sie übernehmen die Produktion von CDs und Platten und managen Vermarktung, Werbung und Auftritte. Sie behalten den Großteil des Geldes. Wie viel am Ende bei den Musikern landet, hängt von den Verträgen mit den Labels ab. Durchschnittlich landen geschätzt 10 bis 20 Prozent der Einnahmen tatsächlich bei ihnen.

Die genaue Verteilung erfolgt anhand von komplexen Algorithmen und Datenanalysen. Wenn beispielsweise ein Nutzer hauptsächlich Songs eines bestimmten Künstlers streamt, fließt ein größerer Anteil der Abonnementgebühren an diesen Künstler.
Dabei geht es immer um den Anteil eines Songs an den Abrufen aller Songs in einem Land. Dieses Modell soll sicherstellen, dass die Künstler entsprechend der tatsächlichen Popularität ihrer Musik fair vergütet werden. Allerdings gibt es auch Kritik an diesem System, da es dazu führen kann, dass weniger bekannte Künstler mit geringeren Hörerzahlen weniger Einnahmen generieren.

 

Auswirkungen auf Künstler

Die Abrechnungspraktiken bei Musik-Streaming-Diensten haben Auswirkungen auf Künstler und ihre Einnahmen. Obwohl Musik-Streaming-Dienste den Künstlern eine breite Reichweite und Zugang zu einem globalen Publikum bieten, gibt es weiterhin Diskussionen über die angemessene Vergütung.

Oftmals erhalten weniger bekannte Künstler nur geringe Beträge, während etablierte Künstler und große Plattenlabels einen Großteil der Einnahmen erhalten. Wirklich Geld verdienen lässt sich meist nur, wenn sich die Klickzahl von Songs im Millionenbereich befindet. Dies hat zu Forderungen nach mehr Transparenz und einer gerechteren Verteilung der Einnahmen geführt. Einige Dienste haben darauf reagiert und Maßnahmen ergriffen, um die Vergütung für Künstler zu verbessern, wie zum Beispiel spezielle Fonds zur Unterstützung von unabhängigen Künstlern oder transparente Berichterstattung über die Einnahmen.

 

Fazit

Die Abrechnung bei Musik-Streaming-Diensten basiert auf einer komplexen Kombination aus Abonnementgebühren, Abonnentenzahlen und pro-rata-Abrechnungsmodellen. Die Musik-Streaming-Industrie befindet sich in ständiger Weiterentwicklung, und es ist zu erwarten, dass sich die Abrechnungspraktiken weiterentwickeln, um den Interessen der Künstler gerecht zu werden. Als Musikliebhaber können wir weiterhin die Vorteile des Musik-Streamings genießen und gleichzeitig bewusst die Musik unterstützen, die uns am Herzen liegt, indem wir unsere Lieblingskünstler direkt unterstützen, Konzerte besuchen oder physische Musikformate erwerben.

 

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