„Residence NonAme“ – den Namen mussten wir zweimal lesen um den Witz dahinter zu kapieren. Wie seid ihr denn auf diesen Namen gekommen?
Das „Residence“ entstand aufgrund der Größe des Wortes. Für uns bedeutet die „Residence“ zugleich Heimat als auch etwas Großes, mit vielen Facetten, was sich auch in unserer Musik widerspiegelt. Das „NonAme“ hat mehrere Bedeutungen, zum einen „keine Liebe“ auf spanisch und zum anderen „keinen Namen“. Warum wir aber genau diese beiden gewählt haben, verraten wir nicht ;) Nur soviel: Wir fanden diese beiden Bedeutungen einfach sehr passend.
Alles klar! Seit wann gibt es denn diese Formation und wie lange spielt ihr drei denn schon zusammen?
Die Band gibt es seit ca. 5 Jahren, in der jetzigen Formation seit ca. 1 1/2 Jahren. Seit kurzem sind wir auch zu viert unterwegs, mit dem Pianisten/Organisten Holli.
Leon spielt Gitarre, Piano, Orgel, Bass, Schlagzeug und singt. Dein Bruder Felix spielt Bass, Gitarre, Schlagzeug und singt ebenfalls. Joschi ist der eigentliche Schlagzeuger, der auch noch Gitarre spielt. Wie kommt es, dass jeder von euch so viele Instrumente spielt?
Bei meinem Bruder Felix und mir war es so, dass wir von Anfang an sehr viele Songideen in unserem Homestudio recorded haben. Wir hatten immer eine klare Vorstellung wie die Songs zu klingen haben und nachdem die Band ganz am Anfang nur aus uns beiden bestand, mussten wir, um unsere Songs genauso aufnehmen zu können, mehr oder weniger alle Instrumente lernen oder beherrschen, die wir im Song haben wollten. So kam es, dass wir uns mit der Zeit viele Instrumente selbst beibrachten oder z.B. frühere Klavier-Unterrichtsstunden, die wir beide als Kinder hatten, wieder aufgefrischt haben.
Das ist mehr als beeindruckend! In eurem Genre Britrock/folk gibt es Bands mit großen Namen wie Oasis oder Queen. Habt ihr da Vorbilder?
Unsere größten Vorbilder sind musikalisch definitiv Britrock/pop-Bands wie Queen, Oasis, ELO oder auch die Beatles. Für uns kommen diese Bands aus einem goldenen Zeitalter, indem Musik und Songs noch eine Seele hatten und mit dessen Songs wir durch unsere Eltern aufgewachsen sind. Wir finden aber auch viele junge Rock/ Folk Bands gut, die momentan am Start sind, wie die Zac Brown Band, Dawes oder The Struts.
Könnt ihr uns von Eurem Support-Auftritt mit Ten Years After erzählen? Wie seid ihr zu dieser Gelegenheit gekommen und wie hat es sich angefühlt vor den Woodstock-Ikonen zu spielen?
Wir kennen den Veranstalter des Konzerts und der Location schon seit vielen Jahren und hatten dann bei ihm angefragt, ob wir nicht im Vorprogramm spielen könnten. Glücklicherweise fand uns das Management von Ten Years After gut und wir haben dann letztendlich den Slot bekommen. Und zu wissen, dass Teile der Truppe schon bei Woodstock gespielt haben und man als Kind den ein oder anderen Song mal im Radio oder auf CD gehört hat, machte den Gig zweifelsohne zu einem unserer bisherigen Highlights unserer Gig-Historie.
Eure Musik hat euch schon nach London, Manchester, Liverpool, Paris, Amsterdam und die deutschen Großstädte geführt... Wie war es in den Geburtsstädten eures Genres zu spielen?
Besonders die Tour-Gigs in England und speziell Liverpool und London waren für uns eine tolle Erfahrung. Wir haben dort in Clubs gespielt, in denen Größen wie die Beatles oder auch Lou Reed früher schon gespielt haben und diese Orte haben eine ganz andere Stimmung wie beispielsweise in Deutschland. Auch die Leute reagieren auf Live-Musik und speziell unserer Art „Britrock“ ganz anders als wir es aus Deutschland gewohnt waren, weil das ja vermeintlich „ihre“ Musik ist. Deutsche Bands, die extra nach England fahren, um dort dann „ihren“ Britrock zu spielen, fanden die meisten Leute dort verrückt, aber haben uns dafür geliebt. Das ist auch der Grund, warum wir auf Tour überwiegend in England unterwegs sind, weil dort unsere Musik am besten angenommen wird und die Leute dort natürlich auch durch die wegfallende Sprachbarriere die Songs viel mehr verstehen und fühlen.
Coole Sache! Habt ihr eine Anekdote von eurer Tour oder ein Auftritt, der euch besonders in Erinnerung bleiben wird?
Auf Tour passieren immer viele verrückte und auch lustige Sachen. Eine der Gigs, den wir noch lange in Erinnerung behalten werden war zum Bespiel in einem kleinen Ort in England namens Ambleside. Wir haben dort in einer Bar gespielt und irgendwann kam das lokale Rugbyteam während unseres Sets in die Location. Im Verlauf des Konzertes wurde die Stimmung immer ausgelassener, die ganze Bar hat mit uns gesungen und beim letzten Lied kamen die Jungs dann auf die Bühne und haben uns, weil sie uns so cool fanden, ihre traditionellen Rugby-Kravatten umgebunden. Als wir ihnen diese nach dem Konzert wieder zurückgeben wollten sagten sie nur, „No, no, no you got to keep them, but from now on you have to wear them on every gig“.