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Als Musiker ist man nicht nur künstlerisch tätig, sondern auch unternehmerisch. Das bedeutet auch, dass man sich mit Steuerfragen auseinandersetzen muss. Viele Musiker fragen sich daher, wann sie überhaupt Steuern zahlen müssen und welche steuerlichen Aspekte bei ihrer Karriere zu berücksichtigen sind. In diesem Artikel werden wir uns mit der Besteuerung von Musikern befassen und dir einen Überblick darüber geben, wann und welche Steuern Musiker zahlen müssen. Wir werden auch auf steuerliche Besonderheiten eingehen, die im Musikgeschäft auftreten können, sowie Tipps geben, wie Musiker ihre Steuerlast optimieren und finanziell erfolgreich sein können.
Als Musiker fragt man sich oft, ab wann man eigentlich Steuern zahlen muss. Grundsätzlich gilt: Sobald man als Musiker Einkünfte erzielt, die über dem Freibetrag liegen, muss man diese versteuern. Die Höhe des Freibetrags variiert je nach Art der Einkünfte und dem persönlichen Steuersatz. So liegt beispielsweise der Freibetrag für Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit im Jahr 2023 bei 9.408 Euro. Wenn man als Musiker also mehr als diesen Betrag durch Auftritte, Merchandise-Verkäufe oder andere Einkünfte erzielt, muss man diese versteuern.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Steuern, die Musiker berücksichtigen müssen: die Einkommensteuer und die Umsatzsteuer.
In der Regel sind Musiker als Selbstständige oder Freiberufler tätig und müssen ihre Einkünfte aus dieser Tätigkeit in der jährlichen Einkommensteuererklärung angeben. Die Einkommensteuer wird auf das Einkommen aus selbständiger oder unselbständiger Arbeit erhoben. Für Musiker sind vor allem Einkünfte aus Auftritten, Gagen und Tantiemen relevant. Hierbei gilt es zu beachten, dass es bestimmte Freibeträge gibt und auch Ausgaben, wie Reisekosten oder Equipment, steuerlich absetzbar sind. Das zu versteuernde Einkommen wird aus den Einnahmen abzüglich der betrieblichen Ausgaben und Freibeträge ermittelt und darauf wird die Einkommensteuer erhoben.
Die Umsatzsteuer hingegen wird auf den Umsatz eines Unternehmens oder Selbständigen erhoben. Diese wird auf ihre Leistungen erhoben und hängt von der Art der Leistung und dem entsprechenden Steuersatz ab. Bei Musikern sind vor allem Einkünfte aus dem Verkauf von Musik und Merchandise sowie aus Streaming- und Download-Plattformen relevant. Hierbei ist es wichtig, dass Musiker sich über die Regelungen zur Umsatzsteuer im eigenen Land informieren, da diese von Land zu Land unterschiedlich sein können.
Bsp.: Umsatzsteuer für Konzerte
Wenn die Umsätze eines Musikers oder einer Band unterhalb der Grenze von 22.000 Euro liegen, gilt laut §19 Abs. 1 UStG die Kleinunternehmerregelung. In diesem Fall ist keine Umsatzsteuer fällig, jedoch besteht auch kein Recht auf Vorsteuerabzug. Eine Abweichung von dieser Regelung ist jedoch nach §19 Abs. 2 UStG möglich. Bei einem Umsatz über 22.000 Euro gibt es drei Optionen für die Besteuerung von Konzerten: eine vollständige Befreiung von der Umsatzsteuer, die Anwendung des ermäßigten Satzes von 7% oder die Anwendung des regulären Satzes von 19%.
Neben diesen beiden hauptsächlichen Steuern gibt es auch weitere mögliche Steuern, die für Musiker relevant sein können. Die Gewerbesteuer wird beispielsweise auf den Gewinn eines Gewerbebetriebs erhoben und kann in manchen Fällen auch für Musiker relevant sein, wenn sie ein eigenes Unternehmen führen.
Auch die Künstlersozialabgabe kann eine Rolle spielen, wenn Musiker Mitarbeiter beschäftigen und deren Sozialversicherung bezahlen müssen. Diese Abgabe dient dazu, die soziale Absicherung von Künstlern und Publizisten zu finanzieren und wird fällig, wenn Musiker regelmäßig künstlerische Leistungen erbringen.
Wenn eine Band als GmbH gegründet wird, kann die Körperschaftsteuer anfallen. Jedoch benötigt die Gründung einer GmbH eine notarielle Form, was eine errichtete GmbH-Satzung sowie ein Mindeststammkapital von 25.000,- € erfordert. Mit der Gründung einer GmbH gehen auch bestimmte Pflichten einher, wie z.B. die Erstellung von Bilanzen.
Auch weitere Steuern, wie die Lohnsteuer (bei Arbeitnehmern), Solidaritätszuschlag oder die Kirchensteuer können anfallen. Welche Steuern fällig werden, hängt von den individuellen Gegebenheiten, der Art der Tätigkeit und den Höhe der Einkünfte bzw. Umsätze ab.
Es gibt auch Ausnahmen und Sonderregelungen, die es Musikern ermöglichen, Steuern zu sparen. So können beispielsweise Betriebsausgaben wie Reisekosten, Ausrüstung und Instrumente sowie Kosten für Aufnahmen und Produktionen steuerlich abgesetzt werden. Hierdurch können Musiker ihre Steuerlast senken. Auch die Wahl der richtigen Rechtsform für das eigene Unternehmen kann steuerliche Vorteile mit sich bringen.
Wie du deine Steuerlast minimierst, erfährst du in diesem Artikel: Steuererklärung für Musiker: Welche Ausgaben können geltend gemacht werden?
Insgesamt ist es wichtig, als Musiker die steuerlichen Aspekte der eigenen Karriere im Blick zu behalten und sich frühzeitig um eine optimale Steuerplanung zu kümmern. Dies kann dabei helfen, Steuern zu sparen und den Erfolg der eigenen Musikkarriere langfristig zu sichern.
Es gibt viele Besonderheiten bei der Besteuerung von Musikern, die es zu berücksichtigen gilt. Verkaufst du deine Musik beispielsweise online, gilt eine andere Steuer als wenn du es in Form einer CD oder Vinyl verkaufen würdest.
Verkäufe von Musik
Sobald du deine Musik verkaufen möchtest, muss es steuerlich behandelt werden. Hierbei ist es wichtig, zwischen physischen und digitalen Verkäufen zu unterscheiden. Physische Verkäufe wie CDs oder Vinyls unterliegen der Umsatzsteuer, digitale Verkäufe wie Downloads oder Streaming-Einnahmen unterliegen der Einkommensteuer.
Live-Auftritte
Live-Auftritte sind für Musiker eine wichtige Einnahmequelle. Doch wie werden diese Einnahmen steuerlich behandelt? Hier gilt es, zwischen Auftritten im In- und Ausland zu unterscheiden. In Deutschland sind Musiker selbstständige Künstler und müssen ihre Einnahmen entsprechend versteuern. Bei Auftritten im Ausland kann es je nach Land zu steuerlichen Besonderheiten kommen. Hier ist es ratsam, sich vorab von einem Steuerberater beraten zu lassen.
Streaming
Das Streaming von Musik ist inzwischen eine der wichtigsten Einnahmequellen für Musiker. Doch wie sieht es hier steuerlich aus? Einkünfte aus Streaming sind mit Einkünfte aus Verkäufen von CDs oder Downloads gleichzustellen und müssen entsprechend versteuert werden. Hierbei kann es zu Unterschieden in der Höhe der Besteuerung kommen, je nachdem, ob die Einkünfte aus dem In- oder Ausland stammen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Besteuerung von Musikern ein komplexes Thema ist und es für Musiker wichtig ist, sich rechtzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Es gibt verschiedene Arten von Steuern, die für Musiker relevant sein können, wie die Einkommensteuer und Umsatzsteuer. Besonders bei der Abgrenzung zwischen steuerfreien und steuerpflichtigen Einkünften gilt es, genau hinzuschauen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch Ausnahmen und Sonderregelungen für Musiker sollten beachtet werden. Es lohnt sich also, sich mit dem Thema Steuern auseinanderzusetzen und sich gegebenenfalls von einem Steuerberater beraten zu lassen, um langfristig erfolgreich und steuereffizient zu arbeiten.
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