Zusammenfassung: Das 4:3-Format ist 2025 wieder ein zentrales Bildformat in der Filmproduktion. Trotz moderner Breitbildformate wie 16:9 oder 21:9 setzen viele Regisseure und Kameraleute gezielt auf das klassische Seitenverhältnis 4:3, um emotionale Tiefe, visuelle Kontrolle und Nostalgie zu erzeugen. Dieser Leitfaden erklärt, was das 4:3-Format technisch bedeutet, wie es sich von anderen Bildformaten wie 16:9 oder 720p unterscheidet, welche Vorteile und Herausforderungen es bietet und wie du es in der Praxis – von der Auflösung bis zum Export – optimal einsetzt.
Das 4:3-Format zeigt 2025 eindrucksvoll, dass klassische Seitenverhältnisse nach wie vor kreative Relevanz besitzen. In einer Ära, die von Breitbildschirmen dominiert wird, bietet das nahezu rechteckige 4:3-Format gezielte gestalterische Kontrolle, emotionale Tiefe und eine bewusste Abkehr vom Mainstream.
Besonders in intimen Geschichten oder historischen Kontexten entfaltet es seine volle Wirkung. Dank technischer Unterstützung moderner Kameras und professioneller Workflows lässt sich das Format nicht nur hochwertig produzieren, sondern auch vielseitig nutzen – etwa beim Ausdruck im Format 10 x 15 cm. Wer heute mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen arbeitet, erkennt: 4:3 ist kein Rückschritt, sondern ein gezielter künstlerischer Zugriff auf Raum und Fokus.
Das 4:3-Seitenverhältnis beschreibt das Verhältnis der Breite zur Höhe eines Bildes – für 4 Einheiten in der Breite kommen 3 in der Höhe. Ein klassisches Beispiel ist eine Auflösung von 1024×768 Pixeln. Im Gegensatz zum verbreiteten Breitbildformat 16:9 wirkt 4:3 deutlich quadratischer, wodurch das Bild fokussierter erscheint.
Ursprünglich war 4:3 das dominierende Standardformat für Fernsehen, Filmkameras und Digitalkameras. Noch heute findet es sich in älteren TV-Geräten, VHS-Aufnahmen oder Fotos der frühen 2000er.
Die SMPTE-Norm (Society of Motion Picture and Television Engineers) listet 4:3 als historisch etablierten Standard. Auch in ISO 12233 für Bildauflösungstests und in DCI-Testbildern für Projektoren wird das Format weiterhin verwendet.
Moderne Kameras unterstützen 4:3 aktiv – etwa:
Canon EOS R5 C: bietet bei Cinema RAW Light Aufzeichnung 4096×3072 (4:3)
Sony FX30: 4:3-Crop-Modus bei anamorphotischen Aufnahmen
ARRI Alexa LF: nativ mit Open Gate Sensor im 4:3-Verhältnis
📌 Pro-Tipp: Wer in 4:3 drehen möchte, sollte auf Sensorflächen achten – ein echter 4:3-Modus liefert mehr Auflösung und verhindert unnötiges Cropping in der Postproduktion.
Das 4:3-Format wird 2025 nicht aus Not verwendet, sondern als kreatives Stilmittel, um gezielt Bildwirkung zu erzeugen.
4:3 reduziert die Horizontale, wodurch die vertikale Bildwirkung stärker wird. Dadurch erscheint der Bildausschnitt oft intimer oder beengter. In Charakterstudien oder psychologischen Dramen wird dies genutzt, um Nähe oder Spannung zu erzeugen.
Beispiel: The Lighthouse (2019) nutzt 4:3, um Isolation und Wahnsinn greifbar zu machen. Die Komposition wirkt dadurch klaustrophobisch.
„Im 4:3-Rahmen zählt jedes Detail. Ich liebe es, wenn der Zuschauer nicht ausweichen kann.“ – Ari Wegner, Kamerafrau (The Power of the Dog)
Viele Zuschauer assoziieren 4:3 mit Kindheit, Homevideos oder Dokumentationen der 80er/90er. Wer diese ästhetische Codierung bewusst einsetzt, kann gezielt auf Vergangenheit verweisen.
Beispiel: WandaVision beginnt im 4:3-Stil, um Sitcoms der 50er/60er zu imitieren, bevor es ins moderne Widescreen übergeht.
In 4:3 dominiert häufig die Zentralperspektive. Der fehlende Raum links und rechts zwingt zur klareren Bildgestaltung. Besonders bei stehenden Figuren, symmetrischen Architekturen oder vertikalen Bewegungen entfaltet sich die Kraft dieses Formats.
📌 Pro-Tipp: Achten Sie auf natürliche Linien (Türen, Fenster, Säulen), um vertikale Spannung im 4:3-Bild zu nutzen.
4:3 verlangt bewusste Planung. Wer einfach nur „cropped“, verliert Bildinformation und Wirkung. Stattdessen sollten schon bei der Storyboard-Erstellung Kompositionen für 4:3 geplant werden.
Viele Kameras erlauben 4:3-Masking im Sucher. Es empfiehlt sich, das Bild bereits während des Drehs im richtigen Seitenverhältnis zu betrachten, um gezielte Komposition zu ermöglichen. ARRI bietet spezielle 4:3-LUTs und Framelines für ihre Alexa-Systeme, ebenso wie Canon in der C-Serie.
Ein 4:3-Format sollte nicht einfach aus einem 16:9-Clip herausgeschnitten werden. Dadurch entsteht ein gestrecktes oder verpixeltes Bild. Besser ist es, mit einem Sensor zu arbeiten, der entweder:
nativ 4:3 liefert (z. B. ARRI Open Gate)
oder mit Oversampling arbeitet (z. B. 6K auf 4:3 gecroppt)
📌 Pro-Tipp: Verwenden Sie bei Schnittprogrammen wie DaVinci Resolve feste Masken (z. B. 1440×1080) und fixierte Pixelmaße, um saubere Ergebnisse zu erzielen.
Trotz der Vorteile bringt das 4:3-Format auch technische und visuelle Probleme, die man beachten muss.
Moderne Bildschirme – ob Fernseher, Smartphones oder Projektoren – sind fast alle im 16:9- oder 21:9-Format gebaut. Dadurch erscheinen oben und unten schwarze Balken („pillarboxing“), was bei manchen Zuschauern als „veraltet“ wahrgenommen wird.
Da weniger horizontale Fläche vorhanden ist, müssen Szenen präziser komponiert werden. Große Gruppen, Actionsequenzen oder Landschaftsaufnahmen sind schwieriger zu realisieren.
Lösung: Verwenden Sie engere Linsen (50–85mm) und planen Sie Einzelbilder oder Dialogszenen in statischer Kamera.
Viele Zuschauer sind an das breite Bild gewöhnt. Ein 4:3-Film muss inhaltlich und visuell begründet sein, damit das Format nicht als rein „künstlerisch“ wahrgenommen wird.
Wer 2025 mit 4:3 arbeitet, sollte nicht einfach einem Trend folgen, sondern das Bildseitenverhältnis strategisch einsetzen. Das scheinbar simple Bildformat ist heute ein mächtiges Werkzeug, wenn es mit Planung, Präzision und gestalterischer Absicht kombiniert wird. Hier sind erprobte Vorgehensweisen:
Nutzen Sie vertikale Elemente: Türrahmen, Gänge, Bäume oder Lichtschächte funktionieren hervorragend in einem rechteckigen 4:3-Rahmen.
Positionieren Sie Figuren zentral oder symmetrisch, um die kompositorische Stärke des Formats auszuspielen.
Vermeiden Sie horizontale Panoramen, wenn sie keine klare inhaltliche Funktion erfüllen. In 4:3 wirken solche Szenen sonst oft leer oder unausgewogen.
Ein Klassiker: Wer z. B. ein Porträt im Format 10 x 15 cm ausdrucken möchte, erhält durch das 4:3-Verhältnis exakt diese Proportion – besonders nützlich für Standbilder oder Jobs beim Film, die später für Ausstellungen oder Poster ausgedruckt werden sollen.
Das Format sollte immer zur Erzählung passen. Historische Stoffe, intime Charakterstudien oder experimentelle Kurzfilme profitieren oft vom 4:3-Look.
Beispiel: Ida (2013, Polen) bleibt streng im 4:3-Raster und wird visuell durch hohe Kameraachsen, zentrierte Figuren und eine klare Licht-Schatten-Dramaturgie getragen.
Auch bei Archivprojekten oder NTSC-konformen Rekonstruktionen (z. B. alte Fernsehausstrahlungen in 720×486) lässt sich 4:3 authentisch einsetzen, da das Seitenverhältnis dort systemimmanent war.
📌 Pro-Tipp: Halten Sie die Formatwahl konstant durch alle Szenen. Ein Wechsel während des Films kann verwirrend wirken, außer er ist bewusst als stilistischer Bruch geplant.
Ein engeres Pixelseitenverhältnis erfordert meist einen ruhigeren Schnitt und sparsamere Kamerabewegung. Lange Takes und stehende Einstellungen gewinnen durch 4:3 an Gewicht. Die Tonkulisse sollte dazu passen – besonders bei Dialogszenen in Innenräumen.
Beispiel: Wer einen Film auf 16 mm dreht und das Rohmaterial nativ im 4:3-Format aufnimmt, erhält ein organisches, leicht körniges Bild, das sich hervorragend für künstlerische Arbeiten eignet.
Beim Exportieren sollte das Seitenverhältnis exakt beibehalten werden – idealerweise 1440×1080 oder 1920×1440, um es an moderne Displays anzupassen. Balken oben und unten (letterboxing) sind bei 4:3 zwar selten, aber manche Editing-Suites fügen sie fälschlich ein, wenn das Projekt falsch aufgesetzt ist.
Viele Bildformate lassen sich später leicht für Web oder Social Media anpassen. Plattformen wie Instagram oder TikTok bevorzugen vertikale Bildausschnitte – hier hat 4:3 sogar einen Vorteil gegenüber 16:9.
📌 Pro-Tipp: Verwenden Sie keine automatischen Crop-Filter. Diese zerstören oft die sorgfältige Komposition. Arbeiten Sie stattdessen mit festen Masken und Test-Exports.
Das 4:3-Seitenverhältnis ist im Jahr 2025 weit mehr als ein Relikt vergangener Tage – es ist ein bewusst gewähltes Bildformat, das klare visuelle Entscheidungen fordert und belohnt. Wer mit 4:3 arbeitet, entscheidet sich für ein Bild, das fokussiert, intim, und ästhetisch kontrolliert ist – ideal für Geschichten, die im Zentrum die menschliche Erfahrung oder stilistische Strenge betonen.
In Verbindung mit rechteckigen Sensorflächen, nativen Bildformaten (z. B. 1440×1080 oder 1920×1440), bewusstem Umgang mit Pixelseitenverhältnis und der richtigen Vorbereitung des Rohmaterials lässt sich mit 4:3 nicht nur effektiv drehen, sondern auch hochwertig exportieren, präsentieren oder sogar im Format 10 x 15 cm ausdrucken.
Dank anhaltender Unterstützung durch Hersteller wie Canon, Sony und ARRI sowie technischer Referenzen von SMPTE, DCI und ISO ist das Format technisch absolut anschlussfähig – egal ob für Kino, Streaming oder klassische Fernsehausstrahlung in NTSC. Wer heute auf 4:3 setzt, folgt keiner Mode – sondern nutzt ein bewährtes Werkzeug mit kreativer Schlagkraft.
4:3 bietet weniger horizontale Bildfläche, wodurch Szenen fokussierter und zentraler wirken. 16:9 eignet sich besser für Panoramen und actionreiche Szenen. In der Postproduktion ist 4:3 einfacher für vertikale Plattformen anzupassen, während 16:9 auf horizontalen Displays optimal wirkt.
Ja, Plattformen wie Netflix, Vimeo und YouTube unterstützen 4:3 vollständig. Es erscheinen schwarze Balken an den Seiten („pillarbox“), aber technisch gibt es keine Einschränkungen. Wichtig ist, das Seitenverhältnis in der Encoding-Phase korrekt anzugeben.
Standard- und leichte Teleobjektive (35–85 mm) bieten sich an, da sie die zentrale Bildfläche betonen. Besonders bei digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) oder digitalkameras und smartphones ist darauf zu achten, dass die Objektive kaum Verzerrung am Rand erzeugen.
Das Format passt gut zu sozialen Medien wie Instagram Stories oder Printlayouts im Magazin-Stil. Viele Micro-Four-Thirds-Kameras wie die Lumix GH6 arbeiten nativ in 4:3 und liefern dabei ein harmonisches, rechteckiges Seitenverhältnis. In der Digitalfotografie bietet 4:3 Vorteile für die Bildkomposition, besonders wenn mit DSLRs oder digitalkameras gearbeitet wird. Der quadratischere Bildaufbau erlaubt mehr Kontrolle in der vertikalen Linienführung – ein echter Pluspunkt für kreative Fotografie.
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